Königsdisziplin Kommunikation - die größte Hürde in Beziehungen

Spoiler: Ich meine alle Beziehungen.

Romantische, berufliche, freundschaftliche – you name it!

Und nur weil die meisten von uns reden können, heißt das noch lange nicht, dass sie auch wirklich kommunizieren. Gute Kommunikation ist so viel mehr als bloßes Sprechen. Zum Beispiel:

1. Offenheit:

Bin ich meinem Gegenüber wirklich offen zugewandt – oder bin ich gerade mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt?

2. Kontaktaufnahme:

Einer macht einen Kontaktversuch, der andere nimmt ihn an – oder eben nicht. Solche Versuche können ganz unterschiedlich aussehen:

– eine beiläufige Berührung (im privaten Kontext natürlich),

– jemandem einen Kaffee mitbringen und kommentarlos hinstellen,

– etwas Interessantes vorlesen,

– konkret ein Thema ansprechen,

– oder auch nur ein hörbares Seufzen, ein Stöhnen, das Reiben der Schläfen…

Kleine Gesten, die leicht übersehen werden – besonders, wenn wir gerade abgelenkt sind.

3. Kontaktannahme:

Bin ich bereit, mein Handy, die Zeitung oder was auch immer zur Seite zu legen und mich wirklich einzulassen?

4. Der richtige Rahmen:

Können wir gerade in Ruhe über dieses Thema sprechen – oder ist das Timing einfach ungünstig?

Diese Liste ist sicher nicht vollständig – aber das sind für mich die wichtigsten Punkte.

Wenn du ein Thema hast, das dir wirklich am Herzen liegt, lohnt es sich, nicht einfach loszureden. Frag dich: Sind die Voraussetzungen da – bei mir?

Bin ich klar genug im Kopf? Oder noch zu aufgewühlt?

Klar, manchmal hilft genau diese Aufgewühltheit, überhaupt erstmal den Mund aufzumachen. (Je nach Thema und Gegenüber kann das ja schon eine riesige Hürde sein!)

Aber: Für ein lösungsorientiertes Gespräch ist dieser Zustand meistens nicht hilfreich.

Und dann die andere Seite: Wie sieht’s beim Gegenüber aus?

Ist gerade überhaupt Raum dafür – oder steht gleich ein Abgabetermin an, die Kinder müssen zum Schwimmen oder der Kopf ist einfach woanders?

Soweit die Rahmenbedingungen.

Jetzt zum Inhalt – denn auch daran kann Kommunikation scheitern.

Ein paar Prinzipien aus der Mediation können dabei helfen. (Das ist ein Gesprächsformat für Menschen, die richtig im Streit stecken und kaum noch miteinander reden können.) Auch da gilt:

– Jede*r bekommt ungestört Redezeit.

– Die andere Person hört aktiv zu – das heißt: eigene Gedanken kurz parken, voll beim Gegenüber sein.

– Und: gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Also:

1. Konkrete Situation beschreiben

2. Welches Bedürfnis wurde (vermutlich) verletzt?

3. Welches Gefühl hat das bei mir ausgelöst?

4. Welche Bitte habe ich?

Der Fokus liegt immer auf Lösungen.

Irgendwann bringt es nichts mehr, weiter im Problem zu wühlen.

Ganz schön viel, oder?

Die gute Nachricht: Kommunikation ist wie ein Muskel – du kannst sie ständig trainieren. Und wirst mit jedem Versuch besser!

Weiter
Weiter

Diese eine Übung hat mein Leben verändert